Nikolaus Wagner
Abt der Benediktinerabtei Michaelbeuern bei Salzburg 1982–2006
* 19. Aug. 1936 Dorfbeuern
† 2. Dez. 2024 Michaelbeuern
Nikolaus Wagner, Taufname Johann, wurde am 19. August 1936 als elftes Kind der Schnaitlbauerfamilie geboren. Nach der Volksschulzeit besuchte er die Sängerknabenschule der Abtei Michaelbeuern und das erzbischöfliche Borromäum in Salzburg. Gleich nach der Matura trat er in das Noviziat ein und wurde am 7. September 1956 als Frater Nicolaus eingekleidet. Nach der Profess begann er 1957 das Studium in Salzburg. Am 11. September 1960 legte er die feierliche Profess ab. Die Priesterweihe empfing er am 26. August 1962 in Michaelbeuern.
Zunächst Präfekt und Kooperator in Mülln, kam er 1970 als Kooperator nach Maxglan, wo er 1972 Pfarrer wurde. Ein großes Anliegen war ihm die Erneuerung des Pfarrlebens im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils sowie die Errichtung des Pfarrzentrums Maxglan St. Benedikt. Am 8. November 1982 wurde er vom Konvent als Nachfolger von Roman Hinterhöller zum 55. Abt des Stiftes Michaelbeuern gewählt und am 30. Januar 1983 benediziert.
Wagners Lebenswerk lässt sich in drei große Themenkreise zusammenfassen: die Generalsanierung des Klosters Michaelbeuern 1984/85, die Erhaltung und der Ausbau des Schulzentrums und die Schaffung eines Zentrums der Erwachsenenbildung. Das größte Projekt war der Umbau des alten Ökonomietraktes in ein Exerzitien- und Bildungshaus und Internat. Die Sanierung der Gebäude in Mülln, die Modernisierung der Landwirtschaft und die ökologische Energiegewinnung durch die Hackschnitzelheizung fallen ebenfalls in seine Ära.
Wagner war seit 1990 drei Wahlperioden Vorsitzender der Salzburger Superiorenkonferenz und war auch Vorstandsmitglied des Katholischen Hochschulwerkes. Er erhielt für sein Werk mehrere Auszeichnungen, u.a. den Ehrenring der Gemeinden Dorfbeuern und Perwang, das Goldene Ehrenzeichen des Landes Salzburg, die Ehrenbürgerschaft seiner Heimatgemeinde Dorfbeuern und im Januar 2008 das Große Silberne Ehrenzeichen der Republik Österreich.
Mit Vollendung seines 70. Lebensjahres trat Wagner von seinem Amt zurück, blieb aber Geschäftsführer des Augustiner Bräus in Mülln, das dem Stift Michaelbeuern zu 50 Prozent gehört, und des zugehörigen Gasthauses Krimpelstätter (1991–2021).
ER starb nach längerem Leiden am 2. Dezember 2024 in der Abtei Michaelbeuern und wurde am 7. Dezember 2024 auf dem Klosterfriedhof begraben.
gge
D.:
Vest.: 7. Sep. 1956; Prof.: sol. 11. Sep. 1960; Sac.: 26. Aug. 1962; Abbas: el. 8. Nov. 1982, ben. 30. Jan. 1983, res. 19. Aug. 2006; Dev.: Veritas in caritate – Wahrheit in Liebe.
Q.:
Salzburger Nachrichten · Salzburger Landeskorrespondenz · Michaelibrief 2006 · Nachruf.
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