Weigand, Johann Baptist

Johann Baptist Weigand OSB

Johann Baptist Weigand

letzter Abt des Klosters Neustadt am Main 1788-1803

* 21. April 1749 Karlstadt, Lkrs. Main-Spessart
† 26. Feb. 1818 ebenda

Johann Baptist Weigand wurde am 21. April 1749 als Sohn des Franz Conrad Weigand, 1767 Bürgermeister in Karlstadt, geboren. In die Benediktinerabtei St. Martin in Neustadt eingetreten, wurde er nach der Priesterweihe 1773 am 24. Juni 1773 als Kaplan an der Propstei Retzbach angestellt und als solcher am 10. Dezember 1788 zum Abt erwählt. Die Benediktion erhielt er am 15. Februar 1789 von Fürstbischof Franz Ludwig von Erthal in der Hofkirche; Assistenten waren Abt Gerhard Winterstein von St. Stephan in Würzburg und Propst Melchior Zösch von Triefenstein.

Abt Weigand verkaufte mit Zustimmung des Konvents und Genehmigung der geistlichen Regierung das Klostergut Kronungen für 41.000 fl. an Herrn von Bobenhausen und ließ der Klosterhof Einsiedel mit den Nebengebäuden von Grund auf neu erbauen. 1795 wurde der seit fast 300 Jahren währende Streit über ein dem Kloster vom Bistum entfremdetes Waldstück mit dem Hochstift Würzburg durch einen Vergleich beendet. Am 19. Juli 1796 überfielen Franzosen das Kloster, der Abt mit den meisten Mönchen floh; beim zweiten Franzosenüberfall 1800 flüchtete nur der Abt nach Sachsen.

Nach der Säkularisation des Klosters zugunsten des Fürsten Konstantin zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg am 22. Januar 1803 ging er in seine Heimatstadt Karlstadt, wo er am 26. Februar 1818 starb. Da er auf die ihm bei der Säkularisation zustehende jährliche Pension von 3000 Gulden zugunsten von Obligationen der Wiener Stadtbank im Nominalwert von 18.000 Gulden rheinisch verzichtet hatte, deren Zinsen aber nicht mehr gezahlt wurden und er schon sein Brustkreuz hatte versetzen müssen, hatte ihm der Fürst später eine zusätzliche Pension von 400 fl. und zehn Klaftern Holz gewährt, wie sie auch die übrigen Konventualen erhielten. Der Pfarrkirche in Neustadt hatte der gewesene Abt einige Paramente von bedeutendem Wert und silbernes und goldenes Kirchengerät aus seinem Besitz vermacht.

gge, Nov. 2019


D:

Sac.: 1773; Abbas: el. 10. Dez. 1788, ben. 15 Feb. 1789.

L:

Kraus, Johann Adolph: Die Benediktiner-Abtei Neustadt am Main. Würzburg: Etlinger, 1856 · Link, Georg: Beschreibung der Benedictinerabtei Neustadt am Main. Würzburg: Staudinger, 1872 (Separatdruck aus dem Klosterbuch der Diözese Würzburg).


Zitierempfehlung: Weigand, Johann Baptist, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 4.11.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Weigand,_Johann_Baptist

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