Markus Weiner
Abt des Stiftes Kremsmünster 1558–1564
† 12. Jan. 1565
Der aus dem Pfarrdorf Weißkirchen an der Traun gebürtige Markus Weiner wurde nach dem Tod Gregor Lechners zum Abt vom Kremsmünster gewählt, zu einer Zeit, als die Reformation in Oberösterreich ihren Höhepunkt erreichte.
Die Visitationen, die in den 1560er Jahren in Kremsmünster vorgenommen wurden, lassen auf einen Verfall der Klosterdisziplin schließen. Die Zahl der Mönche war auf wenige gesunken, von denen nicht alle Profess abgelegt hatten. Auch von Konkubinen und Kindern berichten die Visitationsprotokolle.
Über Abt Weinerts Wirken ist nur wenig mehr bekannt, als dass Kaiser Ferdinand auf Bitte des Abtes dem Stift Kremsmünster 1561 die bis dahin dem Landesfürsten vorbehaltene Hohe Jagd zugestand und das Abt Weiner im Stift Lambach beigesetzt wurde. Dieses Schweigen der Chroniken und der ungewöhnliche Begräbnisort lieferten die Grundlage für viele Mutmaßungen über Abt Weinerts Lebenswandel, die sich aber mangels schriftlicher Dokumente nicht verifizieren lassen. So soll der Abt dem lutherischen Glauben angehangen und öffentlich im Kloster Hochzeit gefeiert haben. Er musste wohl 1564 sein Amt niederlegen und sich nach Lambach zurückziehen, wo er auch starb. Danach folgte eine vierjährige Administration, bevor 1568 mit Jodokus Sedlmayr aus Mondsee wieder ein Abt an die Spitze des Klosters gestellt wurde.
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Hartenschneider, Ulrich: Historische und topographische Darstellung von dem Stifte Kremsmünster. Wien, 1830, S. 119–120 · Kremsmünster: 1200 Jahre Benediktinerstift. Linz 1976, S. 84.
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