Weingart, Maurus

Maurus Weingart OSB

Maurus Weingart

Prior (1903–1913) und Abt (1913–1923) der Benediktinerabtei Weltenburg

* 04. Juli 1851 Lindach, Schierling, Lkrs. Regensburg
† 20. Dez. 1924 Weltenburg, Kelheim, Niederbayern

Maurus Weingart, Taufname Ulrich, wurde 1851 als Sohn des Krämers Sebastian Weingart und seiner Frau Maria geb. Ramelsberger in Lindach in der Oberpfalz geboren. Nach dem Abitur am Gymnasium in Regensburg studierte er an der dortigen Universität Philosophie und Theologie und wurde am 8. November 1874 im Dom von Bischof Senestréy zum Priester geweiht. Kurz darauf wurde er in der Benediktinerabtei Metten eingekleidet und legte am 13. Dezember 1875 die zeitliche und am 21. März 1879 die feierliche Profess ab.

Nachdem er schon während des Noviziats in der Studienanstalt und in der Seelsorge ausgeholfen hatte, war er von 1875 bis 1876 wieder als Aushilfspriester eingesetzt, Von 1876 bis 1880 studierte er Philologie in München (Ablegung der Staatsprüfung 1884) und unterrichtete bis 1903 am Klostergymnasium. Mehrmals war er Präfekt im Klosterseminar und im bischöflichen Seminar und von 1892 bis 1893 stellvertretender Direktor des Klosterseminars. Im selben Jahr, 1893, wurde er zum Brüdermagister (bis 1898) und Subprior bestellt (bis 1903). Am 8. Januar 1903 als Konventualprior nach Weltenburg gewählt, war er dort auch Distriktsschulinspektor und Pfarrer.

Gemeinsam mit P. Placidus Gierg als Landwirtschaftslehrer und Präfekt richtete Prior Maurus in Weltenburg eine landwirtschaftliche Winterschule mit Internat ein, die am 1. November 1904 mit 26 Schülern eröffnet wurde und bald auch über das Königreich Bayern hinaus ausstrahlte. Im Juni 1914, kurz vor dem Beginn des Ersten Weltkrieges (der 98 ehemaligen Schülern der Winterschule das Leben kostete), konnte der Buchhof, der schon vor der Säkularisation dem Kloster Weltenburg gehört hatte, erworben und zu einem Mustergut für Kloster und Schule ausgebaut werden.

Am 7. August 1913 gab der Prinzregent und spätere König Ludwig III. von Bayern dem Kloster Weltenburg seinen früheren Status als Abtei zurück und ernannte Prior Maurus Weingart zum Abt. Am 24. Oktober 1913 traf aus Rom die Bestätigung des Abtprimas Fidelis von Stotzingen ein und Bischof Antonius Henle von Regensburg erteilte dem Ernannten am 13. November 1913 die Benediktion. Assistenten waren die Äbte Rupert Metzenleitner von Scheyern und Sigisbert Liebert von Schäftlarn. Brustkreuz und Ring hatte ihm Abt Willibald Adam von Metten schon am 13. Oktober 1913 überreicht. 1918 tagte das Generalkapitel der Bayerischen Benediktinerkongregation in Weltenburg.

Am 8. Januar 1923 legte Abt Maurus sein Amt aus Alters- und Gesundheitsgründen nieder (Nachfolger: Emmeram Gilg). Er starb am 20. Dezember 1924 und wurde zwei Tage später in der Klostergruft beigesetzt.

gge, Mai 1913, rev. Okt. 2019


D:

Sac.: 8. Nov. 1874; Vest.: 11. Dez. 1874; Prof.: 13. Dez. 1875, 21. März 1879; Abbas: nom. 7. Aug. 1913, ben. 13. Nov. 1913.

W:

Statuta vel praecepta scolarium : Schüler-Regeln aus dem Ende des 15. Jahrhunderts / hrsg. und erl. von Maurus Weingart. 1893/94. In: Jahresbericht des humanistischen Gymnasiums Metten. Beilage (1893/94), S. 3–16.

L:

Fink, Wilhelm: Professbuch Metten. Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktinerordens und seiner Zweige, 1. Ergänzungsheft, München 1926, S. 85 · Kaufmann, Michael: Memento mori. Zum Gedenken an die verstorbenen Konventualen der Benediktinerabtei Metten seit der Wiedererrichtung 1830 (Entwicklungsgeschichte der Benediktinerabtei Metten, V. Teil), Metten 2008, S. 257 · Schwaiger, Georg (Hrsg.): Kloster Weltenburg - Geschichte und Gegenwart. Wei­ßen­horn. Anton H. Konrad Verlag, 2014, s. 395ff.

Normdaten:

GND: 1027855849

Zitierempfehlung: Weingart, Maurus, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 1.10.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Weingart,_Maurus

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