Conrad Winter
Abt von Weingarten 1933–1953
* 18. Sep. 1902 Hettingen-Inneringen, Hohenzollern
† 22. Juni 1959 Kißlegg
Conrad Winter, Taufname Camille Anton, studierte in Maria Laach und wurde nach der Priesterweihe 1928 Brüderinstruktor, Küchenmeister, Zelator, 2. Kantor, 2. Infirmar und Leiter der Heiligblutgemeinschaft.
Nach dem Rücktritt des Abtes Michael von Witowski wurde er, obwohl erst 31 Jahre alt, am 27. Dezember 1933 zum Abt gewählt und am 14. Januar 1934 von Diözesanbischof Sproll benediziert.
Über seiner Regierungszeit lag bereits der Schatten der Nationalsozialisten, die das Kloster zunehmend bedrängten und 1940 komplett beschlagnahmten. Von den rund 100 Konventualen des Jahres 1934 wurde etwa die Hälfte zum Kriegsdienst eingezogen (Weingarten war ein junger Konvent), einige kehrten nicht mehr zurück. Abt Conrad verbrachte die Zeit des Exils mit einigen Mitbrüdern auf dem Hofgut Rößler, das als wichtiger Milchproduzent von der Beschlagnahme verschont geblieben war. Die Blutwallfahrt, die dem Abt sehr am Herzen lag, konnte ohne äußere Feierlichkeit, aber mit großer Beteiligung aufrechterhalten werden.
Nach dem Krieg und der Besatzungszeit, das Kloster war bis 1948 französisches Gefangenenlager, begann der Abt mit den übriggebliebenen knapp 50 Mitbrüdern den Neuanfang in einem anderen Gebäudeteil, der bis 1952 auf den Fundamenten des alten Konventbaus neu errichtet wurde. Danach wurde mit der Restaurierung der Abteikirche begonnen. Eine wichtige von der Abtei übernommene Aufgabe dieser Zeit war die Gründung der Newman-Arbeitsgemeinschaft und die Übersetzung und Herausgabe der elfbändigen Predigtsammlung des bedeutenden Kardinals Newman, deren erster Band 1950 erschien.
Krank und erschöpft erklärte Abt Conrad am 16. November 1953 dem Konvent seinen bereits vom Hl. Stuhl genehmigten Rücktritt. Schon am nächsten Tag wurde P. Wilfrid Fenker zu seinem Nachfolger gewählt.
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D:
Prof.: 23. Dez. 1923; Sac.: 2. Sep. 1928; Abbas: el. 27. Dez. 1933, ben. 14. Jan. 1934, res. 16. Nov. 1953.
L:
Bibliographie der deutschsprachigen Benediktiner 1880–1980. St. Ottilien: EOS, 1985–1987 · Spahr, Gebhard (Hg.): Festschrift zur 900-Jahr-Feier des Klosters : 1056–1956 ; ein Beitrag zur Geistes- und Gütergeschichte der Abtei. Weingarten: Abtei 1956.
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