Winterstein, Gerhard

Gerhard Winterstein OSB

Gerhard Winterstein

49. und letzter Abt von St. Stephan in Würzburg 1787–1803

* 13. Sep. 1740 in Bad Kissingen, Unterfranken
† 24. Nov. 1805 Würzburg

Gerhard Winterstein, Taufname Johann Michael, trat am 20. August 1763 in die Benediktinerabtei St. Stephan in Würzburg ein und wurde am 4. April 1767 Priester. Seine Primiz feierte er am 19. April 1767, Ostersonntag, in Kissingen. Als Ordenspriester war er Klausurist, Sakristan, Dispensator und Beichtvater im Benediktinerinnenkloster St. Afra, 1777 bis 1779 Novizenmeister und seit dem 14. April 1784 Cellerar.

Am 27. März 1787 im 3. Skrutinium zum Abt gewählt[1], wurde er am 27. April bestätigt und am 1. Mai 1787 benediziert. Als Abt ließ er durch den Baumeister Johann Philipp Geigel die romanische Basilika in einen klassizistischen Neubau umgestalten. Die bei einem Bombenangriff am 16. März 1945 verbrannte Innenausstattung schuf sein Bruder Johann Georg Winterstein.

1803 durch die Säkularisation im Hochstift Würzburg seines Amtes enthoben, lebte er bis zu seinem Tod bei seinem Bruder im Stifthauger Viertel. Er starb am 24. November 1805 morgens um fünf Uhr an „Schleimschlag“. Der Trauergottesdienst wurde im Stift Haug (Pfarrkirche St. Johannes) gehalten. Bestattet wurde er auf dem (heute nicht mehr bestehenden) Friedhof beim Ehehaltenhaus.

Da Abt Gerhard ohne Testament starb, wäre sein nicht unbeträchtlicher Nachlass im Wert von 20.000 Gulden dem Staat anheimgefallen, hätte ihn nicht der damalige Großherzog Ferdinand dem wiedererrichteten Ursulinenkloster zukommen lassen.

gge, Nov. 2019

  1. Wahlzeugen waren die Äbte Benedikt von Schwarzach und Bernahrd von Theres.

D:

Sac.: 4. April 1767; Prim.: 19. April 1767; Abbas: 27. März 1787, conf. 27. April 1787, ben. 1. Mai 1787.

L:

Eberth, Werner: Gerardus Winterstein 1740–1805, in: P. Ignaz Gropp und andere große Benediktiner aus Bad Kissingen, Bad Kissingen 2008 · Schwinger, Georg: Das St. Stephans-Kloster O.S.B. in Würzburg, in: Archiv des Historischen Vereins für den Untermainkreis 40 (1898), S. 151ff. und 41 (1899), S. 178ff.

Normdaten:

GND: 134126696

Zitierempfehlung: Winterstein, Gerhard, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 4.11.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Winterstein,_Gerhard

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