Ildefons Barth
Abt des Klosters Weißenohe 1740–1757
* 1698 [err.] Sommerach
† 25. Nov. 1757
Ildefons Barth, Taufname Franz Christof, wurde um 1698 im unterfränkischen Sommerach geboren. Über seine Herkunft und Familie ist nichts überliefert. Da die Pfarrei Sommerach von (Münster-)Schwarzacher Benediktinern betreut wurde, ist anzunehmen, dass er durch diese eine höhere Schulbildung erhielt, Theologie studieren konnte und 1722 als P. Ildefons zum Priester geweiht wurde, wahrscheinlich als Professe des Klosters Michelfeld in Auerbach. 1740 war er dort Prior.
Wann und wie er nach Weißenohe kam, ist nicht mehr feststellbar, möglicherweise im Zusammenhang mit der dort nach dem Tod des Abtes Benedikt Rheindl († 10. August 1740) erforderlich gewordenen Neuwahl. Am 3. September 1740 von den Weißenoher Kapitularen zum Abt postuliert, wurde er vom Bamberger Fürstbischof Friedrich Karl von Schönborn-Buchheim bestätigt und am 21. Dezember 1740 infuliert.
Barths erste Regierungsjahre waren vom Österreichischen Erbfolgekrieg geprägt. Häufig zogen Truppen durch das Land und besetzten insbesondere Amberg. Sechs Monate lang musste das Kloster Weißenohe an einen österreichischen Generalmajor, der im benachbarten Prämonstratenserkloster Speinshart Quartier bezogen hatte, Geld und Naturalien abliefern. Erst im April 1745 zogen die feindlichen Soldaten wieder aus dem Nahbereich des Klosters ab. 1744 hatte ein Brand die zum Kloster gehörende Burg Regensberg weitgehend zerstört, mit ihr das benachbarte Brauhaus, eine wichtige Einnahmequelle der Abtei. Beides wurde bald wiederaufgebaut. In Weißenohe trieb Abt Ildefons die Erneuerung der Gebäude voran. Auf ihn geht der sogenannte Gastbau im Westen der Klosterkirche zurück. Außerdem minderte er die Schulden des Klosters und verbessert die Ökonomie.
Er starb am 25. November 1757, im Alter von 59 Jahren, an der Wassersucht. Sein Epitaph befindet sich in der ehemaligen Klosterkirche, heute Pfarrkirche, am Eingang zur Kreuzkapelle. Nachfolger wurde Maurus Hermann.
gge, Okt. 2019
D:
Sac.: 1722; Abbas.: el. 3. Dez. 1740, ben. 21. Dez. 1740.
L:
Pöppel, Josef: Weißenohe: Zur Geschichte von Kloster und Pfarrei. Norderstedt 2013.
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