Pachler, Amand

Amand Pachler OSB

Amand Pachler

einer der bedeutendsten Äbte des Stiftes St. Peter in Salzburg

* 29. Sep. 1624 Bad Reichenhall
09. Sep. 1673 Salzburg

Pachler besuchte zuerst die Schule in Bad Reichenhall, später das Akademische Gymnasium in Salzburg. 1641 trat er in das Benediktiner-Kloster St. Peter ein. 1642 legt er in die Hände von Abt Albert Keuslin das Ordensgelübde ab und begann 1645 mit dem Theologiestudium. Weihnachten 1648 wurde er zum Priester geweiht und noch im selben Jahr zum Novizenmeister und im Juni 1650 zum Subprior ernannt. Seit 1651 lehrte er an der Benediktineruniversität Salzburg Philosophie. Am 22. Juni 1653 zum Doktor der Theologie promoviert, wurde er 1656 auf den Lehrstuhl für Moraltheologie berufen.

Nach dem Tode Abt Keuslins (3. Jan. 1657) wurde Pachler, nachdem man dem Fürsterzbischof, Guidobald Graf von Thun und Hohenstein, eine interne Nachbesetzung abgerungen hatte, 1657 schon im ersten Wahlgang zum Abt gewählt. Von 19 Stimmen fielen 17 auf Pachler.

Rund um die Wahl hatte der Erzbischof einen Bau zur Schließung des Domplatzes im Süden beginnen lassen, der großen Einfluss auf St. Peter und das Leben im Kloster gehabt hätte. Pachler erreichte, dass Graf Thun diese Pläne noch einmal überdachte und den Bau dem Kloster überließ – unter der Bedingung, dass die Fassade jener der Residenz gleichen musste. Außerdem musste St. Peter sein Präzedenzrecht bei öffentlichen Prozessionen an das Domkapitel abtreten. Neben dem Bau am Domplatz wurde unter Pachler ein Weinkeller in den Mönchsberg gehauen, eine Konventgruft unter der St.-Veits-Kapelle eingerichtet und die Einsiedelei des Hl. Maximus über dem Petersfriedhof restauriert.

Pachler war als ehemaliger Sängerknabe der Musik zugetan und trat auch als Autor unzähliger Schriften in Erscheinung. Er war besonders an der Aufbereitung historischer Fakten zum Thema St. Peter interessiert und schrieb unter anderem Abhandlungen über seine Vorgänger Vitalis, Martin Hattinger, Joachim Buchauer oder Albert Keuslin.

Nachdem er im April d.J. einen Schlaganfall erlitten hatte, starb Amand Pachler 1673 in Salzburg. Er wurde am 14. September vor dem Altar des Hl. Josefs in der Stiftskirche St. Peter begraben.

Claus Meyer, cc-by-nc-sa


G:

V.: Wolfgang Pachler, Bader und Wundarzt; M.: Martha Leder (†1648).

D:

Vest.: 19. Mai 1641; Prof.: 31. Aug. 1642; Sac.: Dez. 1648; Primiz: 3. Jan. 1649; Abbas: el. 8. Feb. 1657, conf. 20. März 1657, ben. 21. März 1657 (Fürst-Ebf. Graf Thun).


Zitierempfehlung: Pachler, Amand, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 23.10.2011, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Pachler,_Amand

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