Keuslin, Albert

Albert Keuslin OSB

Albert Keuslin

Abt des Stiftes St. Peter in Salzburg 1626–1657

* 07. Mai 1591 Schloss Liebenthann, Bayern
03. Jan. 1657 Salzburg

Albert Keuslin, Taufname Johann, geboren 1591 auf dem Schloss Liebenthann bei Obergünzburg, Landkreis Ostallgäu; sein Vater Johann war Kornpropst und Statthalter des fürstlich Kemptischen Pflegeamtes Liebenthann, seine Mutter Maria Edle von Hohenegg. Der Vater flüchtete während des Dreißigjährigen Krieges vor den Schweden nach Salzburg und starb dort am 11. März 1636; er wurde auf dem Kirchhof St. Peter begraben. Die Mutter war schon 1634 in Reutte in Tirol gestorben. Von Alberts Brüdern wurde Friedrich (Maurus) Abt in Irsee und Ludwig (Magnus) Mönch in Ochsenhausen. Auch Ludwig flüchtete sich nach Salzburg und ist dort gestorben.

Johann Keuslin wurde am 23. August 1601 von seinem Vater in die Klosterschule Ottobeuren gebracht. Dort absolvierte er als togatus (d.h. in ein Mönchsgewand eingekleidet) seine Studien und trat am 21. März 1607 als Novize in das Kloster ein. Profess 21. März 1608. Es folgten das Studium der Philosophie und Theologie an der Jesuitenuniversität Dillingen, und nach der Priesterweihe die Primiz am 4. Okt. 1615. Bald danach wurde er Prior seines Klosters.

Am 23. Oktober 1617 kam P. Albert mit weiteren Ottobeurener Konventualen als Professor an die neugegründete Benediktinerakademie nach Salzburg und lehrte dort Philosophie, später Moraltheologie. Seit dem 22. Juli 1623 Rektor magnificus der Universität, wurde er am 30. April 1626 auf Wunsch des Erzbischofs, der den gelehrten Mann in Salzburg halten wollte, zum Abt von St. Peter postuliert.

Albert Keuslin setzte auch als Abt seine schriftstellerische Tätigkeit fort und verfasste u.a. einen Katalog der Äbte und eine Geschichte von St. Peter. Er ließ den Petersfriedhof mit Arkaden umrahmen, außerdem auf dem Gut Aiglhof eine Kapelle errichten; er erwarb das Gut Petersbrunn, wo er 1631–1635 von Santino Solari einen 15-achsigen Komplex mit Grottenhof, Ziergarten und Eremitage bauen ließ; 1653 ließ er über der Marienkapelle eine Bibliothek errichten.

Albert III. Keuslin starb am 3. Januar 1657. Seinen Biographie verfasste sein Nachfolger Amand Pachler (Vita Alberti Keuslin Abbatis S. Petri).

gge


W:

Catalogus cum historiae compendio abbatum monasterii S. Petri Salisburgi ex antiquis chronicis, litteris et monumentis authenticis, quae in dicto monasterio asservantur, extractus. Salisburgi 1646.

L:

Lindner, Pirmin: Professbuch der Benediktiner-Abtei St. Peter in Salzburg (1419–1856), Salzburg 1906; S. 41–42.


Zitierempfehlung: Keuslin, Albert, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 18.10.2022, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Keuslin,_Albert

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