Huerre, Denis

Denis Huerre OSB

Denis Huerre

Abt der Benediktinerabtei La Pierre-qui-Vire 1952–1978

* 17. Aug. 1915 Paris
08. März 2016 Saint-Léger-Vauban, Yonne

Denis Huerre, Taufname Jean, wurde am 17. August 1915 in Paris (10e) in eine Familie mit fünf Kindern geboren. Sein Vater war Apotheker. Nach dem Schulabschluss am Lycée Louis-Le-Grand studierte er zunächst ein Jahr Histoire-Géographie, dann zwei Jahre am Priesterseminar St. Sulpice in Issy-les-Moulineaux. Im Oktober 1937 zum Militär eingezogen, wurde er dort Leutnant und kam 1940 als Kriegsgefangener nach Schlesien. 1945 wurde er befreit.

Im September 1945 trat er in die Benediktinerabtei La Pierre-qui-Vire in Saint-Léger-Vauban ein, erhielt den Ordensnamen Denis und wurde am 22. Mai 1948 zum Priester geweiht. Am 17. Oktober 1949 legte er die feierliche Profess ab und wurde dann Sakristan, später Novizenmeister. Nach dem Unfalltod des Abtes Placide de Roton am 10. Juni 1952 zum Abt gewählt, führte er die Abtei durch die schwierige vor- und nachkonziliäre Phase der 60er und 70er Jahre.

1954 wurde das Kloster Masina Maria in Madagaskar gegründet und 1958 La Bouenza im Kongo. Abt Denis besuchte mehrmals die jungen Klöster und räumte den eingesetzten Prioren eine umfassende Autonomie ein. Von Beginn seines Amtszeit an gab Abt Denis alle Pfarreien, die von umliegenden Diözesen dem Kloster anvertraut worden waren, wieder an die jeweilige Bistumsleitung zurück. Als letztes wurde Vézeley zurückgegeben, das seit 1944 vom Kloster betreut worden war und nun von Franziskanern übernommen wurde.

In den Jahren 1950 bis 1970 verlagerte sich die wirtschaftliche Tätigkeit des Klosters zunehmend weg von der traditionellen Landwirtschaft zum Verlag Zodiaque und einer Druckerei. Unter der Leitung von Pater Angelico war ein beträchtlicher Teil der Gemeinschaft dort im Einsatz, was dem Kloster auch zu wirtschaftlicher Stabilität verhalf. Die jüngeren Mönche waren zwischen 1963 bis 1969 zu einem guten Teil beim Bau eines Kanals und der Errichtung eines Wasserkraftwerks im Einsatz. Mehrere Mönche wurden zum Studium in Frankreich selbst und im Ausland geschickt. Die Schule der Abtei wurde 1961 geschlossen.

1978 trat er zurück und verbrachte ein Sabbatjahr in der Zisterzienserabtei Tamié in Savoyen, dann ein weiteres Jahr in Vanves. Im September 1980 zum Abtpräses der Kongregation von Subiaco gewählt, ging er nach Rom. Von dort aus besuchte er fast alle Klöster der Kongregation weltweit und war zugleich Stellvertreter des Abtprimas. Während seiner Amtszeit wurde die Überarbeitung der Konstitutionen überwiegend verwirklicht. Nach dem Ende seiner Amtszeit 1988 kehrte er in sein Professkloster zurück, arbeitete (bis zuletzt) in der Bibliothek mit, gab Einkehrtage und Kurse und verfasste Artikel.

Er starb am 8. März 2016 im Kloster und wurde am 12. März auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.

gge, März 2016, rev. Nov. 2019


D:

Sac.: 22. Mai 1948; Prof.: sol. 17. Okt. 1949; Abbas: el. 10. Juni 1952, res. 1978.

W:

Jean-Baptiste Muard fondateur de La Pierre-Qui-Vire. Sens, 1950.

Q:

Nachruf.


Zitierempfehlung: Huerre, Denis, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 17.11.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Huerre,_Denis

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