Schaeuble, Paul

Paul Schäuble OSB

Paul Schäuble

Schaeuble

1. Abt der Benediktinerabtei St. Joseph in Saint Benedict 1903–1931

* 13. Feb. 1863 Segeten, Baden [heute Görwihl, Kr. Waldshut]
† 20. Sep. 1955 Saint Benedict, Louisiana, USA

Paul Schäuble wurde am 13. Februar 1863 als achtes Kind des Tagelöhners Jakob Schäuble und seiner Frau Maria Matt in Segeten im Großherzogtum Baden geboren und noch am selben Tag auf den Namen Franz Joseph getauft. Nach dem Abschluss der Volksschule absolvierte er eine Kaufmannslehre in Kehl und war dann kurze Zeit als Kaufmann in Speyer tätig. 1881 wanderte er – wie viele seiner Landsleute – in die Vereinigten Staaten von Amerika aus. Vor der Abreise unternahm er eine Pilgerfahrt nach Maria Einsiedeln in der Schweiz, wo er den Rat erhielt, sich in den USA an die Abtei St. Meinrad in Indiana zu wenden.

Am 14. September 1881 kam Schäuble in St. Meinrad an, besuchte dort das College, das er statt der üblichen vier Jahre in zwei Jahren absolvierte, und trat dann in das Noviziat ein. Am 19. Juli 1885 legte er die erste Profess ab und wurde am 15. Juni 1889 in St. Meinrad zum Priester geweiht.

Nach der Priesterweihe war er ein Jahr als Lateinlehrer tätig. 1890 wurde er aus gesundheitlichen Gründen als Hilspfarrer in die Gemeinde St. Bonifaz in New Orleans versetzt, die er 1893 als Pfarrer übernahm. 1902 wurde er zum Prior des Priorats St. Joseph in Gessen, bei Ponchatoula, ernannt, das dann unter seiner Führung nach Saint Benedict in Louisiana, den heutigen Standort, verlegt wurde. Prior Schäuble leitete dort den Aufbau der Klostergebäude und wurde nach der Erhebung des Priorats zur Abtei 1903 von Papst Leo XIII. zu deren erstem Abt ernannt. Am 15. November 1903 wurde er in der Saint Boniface Church in New Orleans feierlich benediziert. Nachdem ein Großbrand am 30. November 1907 die Abteigebäude in Schutt und Asche gelegt hatte, leitete Abt Schäuble den Wiederaufbau von Konvent, Seminar und College.

Nach seiner Resignation 1931 wurde Schäuble Seelsorger am United States Marine Hospital (National Leprosarium) in Carville, Louisiana. Auch dort entstand unter seiner Aufsicht die heute noch bestehende Kapelle. Im Juni 1948 gab er diese Stelle auf und ging – 85-jährig – als Hausgeistlicher in das Benediktinerinnenkloster St. Gertrude in Ramsay, wo er bis zum 3. November 1951 tätig war. Er starb am 20. September 1955 in St. Joseph und wurde auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.

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D:

Prof.: 19. Juli 1885; Sac.: 15. Juni 1889; Abbas: nom. 26. Juni 1903, ben. 15. Nov. 1903, res. 7. Okt. 1931.

L:

Pierce, Placid: A History of Saint Joseph Priory · Kleber, Albert: Biographical Sketches of Abbot Paul, written from personal interview · Broussard, Vernon: Be Not Afraid – The Story of Abbot Paul Schaeuble O.S.B., and Other Men of the Time · Hilger, Franz: Der Abt, der über den großen Teich kam, in: Badische Zeitung v. 8. Feb. 2014.

Normdaten:

GND: 1012798283

Zitierempfehlung: Schaeuble, Paul, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 11.02.2017, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Schaeuble,_Paul

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