Staeb, Placidus

Placidus Staeb OSB

Placidus Staeb

brasilianisch Plácido Staeb

Abt des Klosters São Bento in Salvador, Brasilien 1930–1965; Erzabt der brasilianischen Kongregation 1945–1965

* 19. Juli 1887 Dewangen, Aalen
06. Aug. 1965 Salvador da Bahia

Placidus Staeb (Stäb), Taufname Thaddäus, wurde am 19. Juli 1887 in Faulherrenhof bei Dewangen als Sohn von Thaddäus Stäb und Rosina Ebert-Stäb geboren und am 27. Juli 1887 in Dewangen getauft. Dort besuchte er von 1894 bis 1901 die Grundschule, absolvierte dann eine dreijährige kaufmännische Ausbildung und war sechs Jahre in der Bergwerks- und Gießereiverwaltung tätig. 1913 trat er als Postulant für das brasilianische Kloster Santa Cruz de Quixadá in Ceará in das von Gérard van Caloen zur Nachwuchsgewinnung für Brasilien gegründete Kloster Sint-Andries (Sevenkerken) in Brügge, Belgien, ein.

Am 15. August 1913 reiste er mit der Gruppe um D. Romuald Simmeth mit dem Dampfer Paranaguá nach Brasilien und kam am 15. September im Kloster Santa Cruz an. Am 19. September 1913 wurde er eingekleidet, schloss seine Gymnasialbildung ab und begann am 29. August 1914 das Noviziat. Nach der zeitlichen Profess am 14. September 1915 (vor dem Prior Vanderillo Herpierre) wurde er in das Kloster São Sebastião do Salvador versetzt. Von Abt Rupert Rudolf von Santa Cruz erhielt er am 9. Juli 1916 die 1. Tonsur und am 3. Dezember 1916 die niederen Weihen. Am 5. Oktober 1918 legte er die feierliche Profess ab und wurde am 17. Juli 1920 von Erzbischof Jerônimo Tomé da Silva, Erzbischof von Bahia und Primas von Brasilien, zum Subdiakon und am 21. November 1920 in der Kirche Santa Teresa zum Diakon geweiht. Am 13. April 1921 übertrug er seine Stabilität auf das Kloster São Bento in Salvador, Bahia. Am 24. April 1921 von Erzbischof-Primas Tomé da Silva in der alten Erlöserkathedrale zum Priester geweiht, feierte er am 27. April 1921 in der Abteikirche seine Primiz.

Von 1924 bis 1930 war er Subprior, Subcellerar, Küchenmeister und Cellerar, bis er am 1. Januar 1930 als Nachfolger des im Vorjahr verstorbenen Rupert Rudolf zum Abt des Klosters Salvador-Bahia gewählt und am 30. März 1930 durch Erzbischof Augusto Álvaro da Silva von Bahia benediziert wurde. Assistenten waren die Äbte Domingos de Silos Schelhorn (1882–1948) von São Paulo und Crisóstomo de Saegher, Administrator von Rio de Janeiro. Am 12. November 1934 wurde er als Brasilianer eingebürgert.

Am 30. Oktober 1945 in der Nachfolge des verstorbenen Laurentius Zeller zum Erzabt der Brasilianischen Benediktinerkongregation gewählt, wurde er am 10. Oktober 1957 im Amt bestätigt und nahm in dieser Eigenschaft an der ersten (1962) und dritten (1964) Sitzung des Zweiten Vatikanischen Konzils in Rom teil. Von 1945 bis 1948 war er in der Nachfolge Zellers auch Administrator der Territorialprälatur Rio Branco (heutige Diözese Roraima).

Am 2. Januar 1965 brach er sich das linke Bein. Er starb am 6. August 1965 im Krankenhaus São Rafael in Salvador da Bahia im Alter von 78 Jahren.

gge, Nov. 2019


D:

Prof.: 14. Sep. 1915, 5. Okt. 1918; Sac.: 24. April 1921; Prim.: 27. April 1921; Abbas: el. 1. Jan. 1930, ben. 30. März 1930; Dev.: In Domino Confido.

W:

Livro Velho do Tombo do Mosteiro de São Bento da Cidade do Salvador. Salvador: Tipografia Beneditina Bahia Brasil, 1945

A:

Großes Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland (1960).

L:

José Lohr Endres: Catálogo dos bispos, gerais, provinciais, abades e mais cargos da Ordem de São Bento do Brasil, 1582–1975. Salvador,BA: Editora Beneditina, 1976, S. 403.


Zitierempfehlung: Staeb, Placidus, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 14.11.2019, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Staeb,_Placidus

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