Szennay, András

András Szennay OSB

András Szennay

Erzabt der Territorialabtei Pannonhalma (Martinsberg) 1973–1991

* 02. Juni 1921 Budapest
† 22. Aug. 2012 Abtei Pannonhalma

József Szennay besuchte das Benediktinergymnasiums in Budapest. 1939 trat er mit 18 Jahren in die Abtei ein. Nach der Priesterweihe am 19. November 1944 war er zunächst Kaplan der Familie des Fürsten Lonyay, dann Religionslehrer in Budapest. 1947 Promotion zum Doktor der Theologie an der Péter-Pázmány-Universität, dann mehrere Jahre in der Seelsorge tätig. Nach der sozialistischen Machtübernahme und der Auflösung der Orden 1950 fand er eine Anstellung als Bibliothekar an der Zentralen Theologischen Akademie in Budapest, von 1964 bis 1987 war er auch Professor für Fundamentaltheologie an der Katholischen Péter-Pázmány-Universität Budapest, später Dekan. Am 14. März 1973 wurde Szennay mit Zustimmung der sozialistischen Regierung zum Erzabt von Pannonhalma gewählt, der einzigen vom kommunistischen Regime nicht aufgehobenen Benediktinerabtei in Ungarn. 1991 emeritiert. Nicht zuletzt seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass das Benediktinergymnasium in Pannonhalma in den 1970er- und 1980er-Jahren zu einer modernen Lehranstalt ausgebaut werden konnte.

Szennay war neben Ferenc Gál und Tamás Nyíri einer der bedeutendsten ungarischen Theologen der nachkonziliären Zeit. Von 1972 bis 1995 war er zunächst Mitarbeiter, später Chefredakteur und Herausgeber der ungarischen theologischen Zeitschrift Teológia, die die neue Konzilstheologie in Ungarn veröffentlichte und kommentierte. Ein wichtiges Anliegen war ihm, Priester und Laien in die theologische Diskussion einzubeziehen, darum organisierte er jahrelang die Weiterbildung von Theologieprofessoren.

Szennay verfasste mehrere Bücher. In seinem Mitte der 1990er-Jahre veröffentlichten Buch "Kirche der offenen Türen" plädierte er für ein Zugehen der Kirche auf Nichtgläubige, Agnostiker und Menschen anderer Religion oder Weltanschauung, was ihm innerkirchlich immer wieder Vorwürfe einbrachte.

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D:

Sac.: 19. Nov. 1944; Abbas: el. 14. März 1973


Zitierempfehlung: Szennay, András, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 9.06.2013, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Szennay,_Andr%C3%A1s

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