Thomamiller, Amand

Amand Thomamiller OSB

Amand Thomamiller

Abt des Benediktinerklosters Benediktbeuern 1661–1671

* 05. Aug. 1627 München
† 17. Dez. 1671 Benediktbeuern

Amand Thomamiller, Taufname Johann, geboren 1627 in München als Sohn eines Müllers, besuchte das Jesuitengymnasium in München und trat dann in Benediktbeuern ein (Profess 1. Mai 1647). Von 1649 bis 1652 studierte er in Salzburg, war 1661 Magister der Philosophie und Kandidat der Theologie und des Kirchenrechts. Nach der Priesterweihe 1654 las er zwei Jahre Philosophie an der Hauslehranstalt Benediktbeuern, war fünf Jahre Kustos und vor seiner Abtwahl ein halbes Jahr Subprior. Nach dem Tod des Abtes Philipp Feischel übernahm er die Stiftsadministration und wurde am 24. November 1661 zum Abt gewählt. Am folgenden Tag legte er dem Bischof den Treueid ab und wurde am 27. November 1661 von Weihbischof Zeiler in der Münsterkirche benediziert.

Da sein Vorgänger Feischel einen ansehnlichen Barbetrag in der Klosterkasse hinterlassen hatte, konnte Abt Amand die Renovierung der heruntergekommenen Klostergebäude in Angriff nehmen. 1669 beauftragte er die Erneuerung des baufälligen Konventsgebäudes. Bei seinem Tod waren drei Trakte des Klosters erneuert, außerdem der Kapitelsaal und die Zellen der Konventualen im Osttrakt. Die Korridore wurden mit kunstvollen Stukkaturen versehen.

1662 erhielt Abt Amand vom kurfürstlichen Hofrat die Bestätigung der niederen Gerichtsbarkeit im Stiftsgebiet. 1667 machte der Kurfürst von Bayern, 1670 der von Köln Station im Kloster. Das schon seinem Vorgänger Feischel vom Augsburger Ordinariat streitig gemachte Recht der Glockenweihe erhielt auch Abt Amand nicht zurück, Ebenso erfhur er 1670 bei den Vorbereitungen zur Gründung der bayerischen Benediktinerkongregation den Unmut des Fürstbischofs Freyberg, der ihn durch Weihbischof Zeiler vor einem Beitritt Benediktbeuerns zur Kongregation warnen ließ.

Abt Amand starb am 17. Dezember 1671, im Alter von 44 Jahren. Über ihn ist erstmals eine Totenrotel erhalten.

gge


D:

Prof.: 1. Mai 1647; Sac.: 1654; Abbas: el. 24. Nov. 1661, ben. 27. Nov. 1661.

L:

Hemmerle, Josef: Die Benediktinerabtei Benediktbeuern (=Germania Sacra NF 28, Bistum Augsburg 1). Berlin: Walter de Gruyter, 1991, S. 519–521.


Zitierempfehlung: Thomamiller, Amand, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 17.11.2016, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Thomamiller,_Amand

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