Ämilian Ussermann
Bibliothekar der Abtei St. Blasien; Universitätsprofessor, Historiker
* 30. Okt. 1737 St. Ulrich im Schwarzwald
† 27. Okt. 1798 St. Blasien
Aemilianus Ussermann, Taufname Josef, stammte aus einfachen Verhältnissen. Durch seine außergewöhnliche Begabung und seinen Wissensdrang zog er die Aufmerksamkeit der Benediktiner von St. Ulrich auf sich, die ihn unterrichteten und seine Aufnahme in das Gymnasium der bekannten Abtei St. Peter im Breisgau vermittelten. Dort absolvierte er die Humaniora. 1756 ging er nach St. Blasien, legte dort 1757 die Profess ab und wurde im selben Jahr zum Priester geweiht.
Bereits nach wenigen Jahren erhielt er einen Ruf als Professor der Moraltheologie und der hebräischen Literatur an die Universität Salzburg. Dort verfasste er ein Kompendium zur Syntax des Hebräischen. 1769 legte Ussermann sein Lehramt nieder und kehrte nach St. Blasien zurück. Abt Martin Gerbert ernannte ihn zum Klosterbibliothekar, und stattete ihn mit den Mitteln aus, die Bibliothek wieder auf- und auszubauen, so dass sie wieder auf den Stand vor dem großen Klosterbrand von 1768 kam.
Ussermanns Nachruhm beruht auf seinem Plan einer Germania sacra, einer strukturierten historischen Darstellung aller deutschen Bistümer als Gemeinschaftsprojekt. Bis 1803 erschienen insgesamt vier Bände, zwei davon, die fränkischen Bistümer Würzburg und Bamberg, hatte Ussermann selbst bearbeitet. Weitere Bände verhinderten Ussermanns Tod 1798 und die Säkularisation 1802/03.
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W:
Compendium syntaxeos hebraicae, unacum analysi libri Geneseos. Salisburgi 1769 · Prodromus Germaniae sacrae, sive chronicon Hermanni contracti, Peterhusanum, Bertholdi Constantiensis, Ottonis de S. Blasio aliaque. Typis San-Blasianis 1792 · Episcopatus Wirceburgensis sub metropoli Moguntina, chronologice et diplomatice illustratus. Cum codice probationum. Typis San-Blasianis, 1794 · Episcopatus Bambergensis sub sed apostolica, chronologice ac diplomatice illustratus. Cum codice probationum. Typis San-Blasianis 1802.
L:
Wegele, Franz Xaver von, „Ussermann, Aemilian“, in: Allgemeine Deutsche Biographie 39 (1895), S. 389–390.
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