Mittler, Placidus: Unterschied zwischen den Versionen

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Nach dem Studium der Philosophie und Theologie wurde Mittler am 26. Juli 1954 von Weihbischof Joseph Ferche in der Abteikirche zum Priester geweiht und studierte von 1959 bis 1964 Musikwissenschaften an der Universität Bonn. 1964 wurde er mit einer musikwissenschaftlichen Arbeit (''Melodienuntersuchung zu den dorischen Hymnen der lateinischen Liturgie im Mittelalter'') zum Doktor der Philosophie promoviert. Von 1964 bis 1974 lehrte er Gregorianik und Liturgie am Robert-Schumann-Konservatorium in Düsseldorf.
 
Nach dem Studium der Philosophie und Theologie wurde Mittler am 26. Juli 1954 von Weihbischof Joseph Ferche in der Abteikirche zum Priester geweiht und studierte von 1959 bis 1964 Musikwissenschaften an der Universität Bonn. 1964 wurde er mit einer musikwissenschaftlichen Arbeit (''Melodienuntersuchung zu den dorischen Hymnen der lateinischen Liturgie im Mittelalter'') zum Doktor der Philosophie promoviert. Von 1964 bis 1974 lehrte er Gregorianik und Liturgie am Robert-Schumann-Konservatorium in Düsseldorf.
  
Nach dem Rücktritt des zweiten Abtes [[Heising, Alkuin|Alkuin Heising]] am 17. April zum Nachfolger gewählt, erhielt er am 18. Mai 1970 von Kardinal Höffner in der Siegburger Abteikirche die feierliche Benediktion. Von Juli 1972 bis Oktober 1985 war er zusätzlich Pfarrverweser an St. Servatius in Siegburg. 1989 wurde er zum Dekanatspräses für Kirchenmusik und des Cäcilienverbandes im Dekanat Siegburg ernannt. 1987 verlieh ihm die Stadt Siegburg die Ehrenbürgerwürde.
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Nach dem Rücktritt des zweiten Abtes [[Heising, Alkuin|Alkuin Heising]] am 17. April zum Nachfolger gewählt, erhielt er am 18. Mai 1970 von Kardinal Höffner in der Siegburger Abteikirche die feierliche Benediktion. Von Juli 1972 bis Oktober 1985 war er zusätzlich Pfarrverweser an St. Servatius in Siegburg. 1989 wurde er zum Dekanatspräses für Kirchenmusik und des Cäcilienverbandes im Dekanat Siegburg ernannt. 1998 verlieh ihm die Stadt Siegburg, wie auch seinem Vorgänger [[Schulte Strathaus, Ildefons|Ildefons Schulte Strathaus|]] die Ehrenbürgerwürde.
  
2000 trat Placidus Mittler aus Altersgründen als Abt zurück. Sein Nachfolger wurde [[Bahrs, Raphael|Raphael Bahrs]]. Seit der Schließung der Abtei Siegburg im Juni 2011 lebte er mit seinem Bruder P. [[Mittler, Mauritius|Mauritius Mittler]] († 2013) im Seniorenheim der Alexianer in Siegburg (Haus zur Mühlen). Er starb am 27. Februar 2016 und wird als letzter Siegburger Benediktiner auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.
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2000 trat Placidus Mittler aus Altersgründen als Abt zurück. Sein Nachfolger wurde [[Bahrs, Raphael|Raphael Bahrs]]. Seit der Schließung der Abtei Siegburg im Juni 2011 lebte er mit seinem Bruder P. [[Mittler, Mauritius|Mauritius Mittler]] († 2013) im Seniorenheim der Alexianer in Siegburg (Haus zur Mühlen). In der Hauskapelle feierte er am 26. Juli 2014 sein diamantenes Priesterjubiläum. Er starb am 27. Februar 2016 und wird als letzter Siegburger Benediktiner auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.
  
 
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Version vom 28. Februar 2016, 16:16 Uhr

Placidus Mittler OSB

Placidus Mittler

3. Abt der Abtei Michaelsberg in Siegburg 1970–2000

* 11. Nov. 1928 Bonn
† 27. Feb. 2016 Siegburg

Placidus Mittler, Taufname Rudolf, wurde am 11. November 1928 in Bonn-Oberkassel als dritter Sohn des Drogisten Hubert Mittler (1889–1951) und seiner Frau, der Lehrerin Maria Harffen (1893–1960), geboren. Er besuchte die katholische Volksschule Oberkassel und begann im April 1939 seine höhere Schulbildung am Bonner Beethoven-Gymnasium, musste sie aber wegen des Kriegsausbruchs vorzeitig beenden. Von 1944 bis 1945 leistete er Kriegsdienst als Luftwaffenhelfer. Nach Kriegsende besuchte er von 1945 bis 1946 das Ernst-Kalkuhl-Gymnasium in Oberkassel und von 1946 bis 1948 das Internatsgymnasium Sankt Ottilien. Nach dem Abitur 1948 trat er in das Noviziat der Benediktinerabtei St. Michael in Siegburg ein. Sein ältester Bruder Hans-Josef folgte ihm noch im selben Jahr als Fr. Mauritius.

Nach dem Studium der Philosophie und Theologie wurde Mittler am 26. Juli 1954 von Weihbischof Joseph Ferche in der Abteikirche zum Priester geweiht und studierte von 1959 bis 1964 Musikwissenschaften an der Universität Bonn. 1964 wurde er mit einer musikwissenschaftlichen Arbeit (Melodienuntersuchung zu den dorischen Hymnen der lateinischen Liturgie im Mittelalter) zum Doktor der Philosophie promoviert. Von 1964 bis 1974 lehrte er Gregorianik und Liturgie am Robert-Schumann-Konservatorium in Düsseldorf.

Nach dem Rücktritt des zweiten Abtes Alkuin Heising am 17. April zum Nachfolger gewählt, erhielt er am 18. Mai 1970 von Kardinal Höffner in der Siegburger Abteikirche die feierliche Benediktion. Von Juli 1972 bis Oktober 1985 war er zusätzlich Pfarrverweser an St. Servatius in Siegburg. 1989 wurde er zum Dekanatspräses für Kirchenmusik und des Cäcilienverbandes im Dekanat Siegburg ernannt. 1998 verlieh ihm die Stadt Siegburg, wie auch seinem Vorgänger Ildefons Schulte Strathaus| die Ehrenbürgerwürde.

2000 trat Placidus Mittler aus Altersgründen als Abt zurück. Sein Nachfolger wurde Raphael Bahrs. Seit der Schließung der Abtei Siegburg im Juni 2011 lebte er mit seinem Bruder P. Mauritius Mittler († 2013) im Seniorenheim der Alexianer in Siegburg (Haus zur Mühlen). In der Hauskapelle feierte er am 26. Juli 2014 sein diamantenes Priesterjubiläum. Er starb am 27. Februar 2016 und wird als letzter Siegburger Benediktiner auf dem Klosterfriedhof beigesetzt.

gge


D:

Vest.: 3. Okt. 1948; Prof.: 5. Okt. 1949, 7. Okt. 1952; Sac.: 26. Juli 1954; Abbas: el. 17. April 1970, ben. 18. mai 1970, res. 2000.

W:

Zwei Handschriften mit dem Offizium zu Ehren des heiligen Erzbischofs Anno von Köln, Siegburger Studien 1 (1960), S. 61–104 · Melodienuntersuchung zu den dorischen Hymnen der lateinischen Liturgie im Mittelalter (Siegburger Studien 2). Bonn 1965 · Die neumierten Gesänge des Siegburger Lektionars, in: Sonderdruck Colloquium Amicorum : Joseph Schmidt-Görg zum 70. Geburtstag. Bonn: Beethovenhaus, 1967 · Ruf und Antwort. Ansprachen zur Regel des hl. Benedikt, 1980 · Abtei Michaelsberg Siegburg., Geschichte und Leben., Rheinlandia Verlag 1987 · Zeichen des Heiligen Geistes. Betrachtungen zum Lukasevangelium und zur Apostelgeschichte, Johannes-Verlag 2004 · Heiliger Geist. Für manche Christen ein unbekannter Gott? Siegburg: Rheinlandia Verlag 2013 · Schlagworte. Siegburg: Rheinlandia Verlag 2015.

L:

Mauritius Mittler, Wolfgang Herborn: Temporibus tempora: Festschrift für Abt Placidus Mittler (Siegburger Studien 25), Siegburg: Respublica-Verlag 1995, S. VI–VII.


Zitierempfehlung: Mittler, Placidus, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 28.02.2016, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Mittler,_Placidus

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