Reslhuber, Augustin: Unterschied zwischen den Versionen

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Augustin Reslhuber, Taufname ''Wolfgang'', ein Bauernsohn, geboren am 5. Juni 1808 im Hoffmannsgütl, Ortschaft Saaß Nr. 4, Marktgemeinde Garsten bei Steyr; besuchte die Pfarrschule in Aschach a. d. Steyr und wurde dann vom Ortspfarrer Daniel Bellet, der die Talente des Jungen erkannte, privat im Lateinischen unterrichtet und als Zwölfjähriger an das Stiftsgymnasium Kremsmünster gebracht. Am 2. Oktober 1828 trat Reslhuber in das Noviziat ein und erhielt den Ordensnamen ''Augustin''.
 
Augustin Reslhuber, Taufname ''Wolfgang'', ein Bauernsohn, geboren am 5. Juni 1808 im Hoffmannsgütl, Ortschaft Saaß Nr. 4, Marktgemeinde Garsten bei Steyr; besuchte die Pfarrschule in Aschach a. d. Steyr und wurde dann vom Ortspfarrer Daniel Bellet, der die Talente des Jungen erkannte, privat im Lateinischen unterrichtet und als Zwölfjähriger an das Stiftsgymnasium Kremsmünster gebracht. Am 2. Oktober 1828 trat Reslhuber in das Noviziat ein und erhielt den Ordensnamen ''Augustin''.
  
Es folgte das Studium der Theologie in Linz (1829/30) und der Theologie und Astronomie in Wien (1830–1833). Nach der Priesterweihe am 15. Juli 1833 war er ein Jahr Hilfspfarrerr in Ried, dann Adjunkt an der Sternwarte Kremsmünster, 1841–1847 Professor für Naturgeschichte am Stiftsgymnasium und 1847–1873 Direktor der Sternwarte, seit 1853 korrespondierendes Mitglied der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien. Am 2. Oktober 1860 zum Abt gewählt, wurde er zwei Tage darauf benediziert.
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Es folgte das Studium der Theologie in Linz (1829/30) und der Theologie und Astronomie in Wien (1830–1833). Nach der Priesterweihe am 15. Juli 1833 war er ein Jahr Hilfspfarrerr in Ried, dann Adjunkt an der Sternwarte Kremsmünster, 1841–1847 Professor für Naturgeschichte am Stiftsgymnasium und 1847–1873 Direktor der Sternwarte, seit 1853 korrespondierendes Mitglied der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien. Nach dem Tod des Abtes [[Mitterndorfer, Thomas|Thomas Mitterndorfer]] wurde Reslhuber am 2. Oktober 1860 zum Abt gewählt, wurde er zwei Tage darauf benediziert.
  
1861 Landtagsabgeordneter, 1868 Landeshauptmann-Stellvertreter und 1872 lebenslängliches Herrenhausmitglied im österreichischen Reichstag; 1865 wurde er Präses der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft in OÖ. 1872 wurde er Zweiter Vorsitzender bei der Vorbereitung der Weltausstellung in Wien.
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1861 Landtagsabgeordneter, 1868 stellv. Landeshauptmann und 1872 lebenslängliches Herrenhausmitglied im österreichischen Reichstag; 1865 wurde er Präses der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft in OÖ. 1872 wurde er Zweiter Vorsitzender bei der Vorbereitung der Weltausstellung in Wien.
  
 
Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone 1856 und Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Wien 1865.
 
Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone 1856 und Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Wien 1865.

Version vom 8. Oktober 2011, 22:04 Uhr

Augustin Reslhuber OSB

Augustin Reslhuber

Astronom und Meteorologe, Abt von Kremsmünster 1860–1875

* 05. Juni 1808 Saaß, Garsten
† 25. Sep. 1875 Kremsmünster

Augustin Reslhuber, Taufname Wolfgang, ein Bauernsohn, geboren am 5. Juni 1808 im Hoffmannsgütl, Ortschaft Saaß Nr. 4, Marktgemeinde Garsten bei Steyr; besuchte die Pfarrschule in Aschach a. d. Steyr und wurde dann vom Ortspfarrer Daniel Bellet, der die Talente des Jungen erkannte, privat im Lateinischen unterrichtet und als Zwölfjähriger an das Stiftsgymnasium Kremsmünster gebracht. Am 2. Oktober 1828 trat Reslhuber in das Noviziat ein und erhielt den Ordensnamen Augustin.

Es folgte das Studium der Theologie in Linz (1829/30) und der Theologie und Astronomie in Wien (1830–1833). Nach der Priesterweihe am 15. Juli 1833 war er ein Jahr Hilfspfarrerr in Ried, dann Adjunkt an der Sternwarte Kremsmünster, 1841–1847 Professor für Naturgeschichte am Stiftsgymnasium und 1847–1873 Direktor der Sternwarte, seit 1853 korrespondierendes Mitglied der k. k. Akademie der Wissenschaften in Wien. Nach dem Tod des Abtes Thomas Mitterndorfer wurde Reslhuber am 2. Oktober 1860 zum Abt gewählt, wurde er zwei Tage darauf benediziert.

1861 Landtagsabgeordneter, 1868 stellv. Landeshauptmann und 1872 lebenslängliches Herrenhausmitglied im österreichischen Reichstag; 1865 wurde er Präses der k. k. Landwirtschaftsgesellschaft in OÖ. 1872 wurde er Zweiter Vorsitzender bei der Vorbereitung der Weltausstellung in Wien.

Zahlreiche Auszeichnungen, u.a. Goldenes Verdienstkreuz mit der Krone 1856 und Ehrendoktor der Philosophischen Fakultät der Universität Wien 1865.

Von Reslhuber stammen neben zwei Monographien zahlreiche Publikationen über meteorologische und magnetische Beobachtungen von Kometen und Planeten in verschiedenen Zeitschriften, außerdem populäre Abhandlungen über Himmel und Wetter in dem Volkskalender „Der Oberösterreicher“.

gge


D:

2. Okt. 1828; Prof.: 20. Sep. 1832; Sac.: 15. Juli 1833; Primiz: 28. Juli 1833; Abbas: el. 2. Okt. 1860; ben. 4. Okt. 1960; Dev.: In te, domine, confido – Auf Dich, o Herr, vertraue ich.

W:

Resultate aus den auf der Sternwarte zu Kremsmünster angestellten meteorologischen Beobachtungen (Linz 1857–1870) · Über das magnetische Observatorium in Kremsmünster und dessen bis 1850 erlangte Resultate (Wien 1854).

L:

Proschko Isidor: Biographie des hochwürdigen Herrn P. Augustin Reslhuber, Astronomen und Directors der Sternwarte zu Kremsmünster. Linz: Eurich, 1855 · Wurzbach, C. von: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich 25 (1873) 310–313. · Baumgarten, A.: Abt Augustin Reslhuber von Kremsmünster. Eine biographische Skizze, Österreichischer Volkskalender 1876 63–68. · Strasser, G.: Dr. Augustin Reslhuber, Eine biographische Skizze, Publikationen der astronom. Gesellschaft für Leipzig XI 2, auch als Separatdruck. · ADB 28 (1889), S. 247–249. · Watzinger, Carl Hans: Augustin Reslhuber. Astronom. In: Ihre Heimat ist Steyr, Steyr 1980, 55–59. · ÖBL 9 (1984) 87. · Lugmayer, Karl: Augustin Reslhuber OSB: Abt von Kremsmünster, Astronom, Volksbildner, Politiker. EuroJournal, Heft 2, Linz (2000) 6–8


Zitierempfehlung: Reslhuber, Augustin, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 8.10.2011, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Reslhuber,_Augustin

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