Schönbächler, Daniel: Unterschied zwischen den Versionen

 
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Schönbächler trat nach dem Abitur an der Klosterschule Disentis und einem Jahr Priesterseminar in Chur in die Benediktinerabtei Disentis ein. Das Theologiestudium an der Ordenshochschule Sant’ Anselmo in Rom schloss er mit dem Lizentiat ab, das Zweitstudium der Germanistik und Kunstgeschichte an den Universitäten von München und Zürich mit dem Mittelschullehrerdiplom und der Promotion. Seitdem 1973 ist er als Gymnasiallehrer an der Klosterschule Disentis tätig.
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Daniel Schönbächler, Taufname Martin, wurde als zweites von vier Kindern des Ehepaares Martin und Emma Mathilde Schönbächler-Neth am 31. März 1942 in Winterthur geboren. Er war ein Neffe des ehemaligen Disentiser Abtes [[Schönbächler, Viktor|Viktor Schönbächler]].
  
Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Abt [[Winiker, Pankraz|Pankraz Winiker]] im Dezember 2000 zum Abt gewählt, gehört Schönbächler verschiedenen kantonalen und eidgenössischen Gremien an, u.a. ist er Vorstandsmitglied der Stiftung Bündner Kunstsammlung, Mitglied der Eidgenössischen Kommission für das Schweizerische Landesmuseum und Mitglied der Kantonalen Kulturförderungskommission Graubünden. Neben einem Teilpensum als Gymnasiallehrer ist er in der Erwachsenenbildung und der Theologenausbildung tätig, leitet Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung und macht psychologisch-spirituelle Einzelbegleitungen.
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Er besuchte die Primarschule und für ein Jahr die Sekundarschule in Winterthur. Im Herbst 1955 kam er an die Klosterschule Disentis, die er 1962 mit der Matura Typus A abschloss. Nach einem Jahr am  Priesterseminar in Chur trat er in das Noviziat der Benediktinerabtei Disentis ein. Am 3. Oktober 1964 legte er die  einfache Profess ab. Nach Abschluss des Lizentiates in Theologie an der Ordenshochschule Sant’Anselmo in Rom wurde Schönbächler am 12. Oktober 1968 von Bischof Johannes Vonderach zum Priester geweiht. Das Zweitstudium der Germanistik und Kunstgeschichte an den Universitäten Zürich und München schloss er ab mit dem Mittelschullehrerdiplom und der Promotion über Josef Vital Kopp. Seit 1973 war er als Gymnasiallehrer an der Klosterschule Disentis tätig.
  
Abt Daniel ist begeisterter Gleitschirmflieger. Mit 70 Jahren trat er von seinem Amt als Abt zurück. Zu seinem Nachfolger wurde der Klosterdekan P. Vigeli Monn gewählt.
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Die Aufgaben mehrten sich und waren sehr vielfältig: Leiter des Schultheaters, Bibliothekar, Klosterfotograf, Redaktor des Zeitschrift DISENTIS, Novizenmeister, Dekan, Kapitelssekretär. Ausserhalb des Klosters unterrichtete er Kunstgeschichte und Rhetorik an der Theologischen Hochschule Chur, war Vorstandsmitglied der Schweizerischen St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche, Vorstandsmitglied der Stiftung Bündner Kunstsammlung, Mitglied der Eidgenössischen Kommission für das Schweizerische Landesmuseum und Mitglied der Kantonalen Kulturförderungskommission Graubünden, außerdem Ehrenmitglied der Sektion Piz Terri des Schweizer Alpen-Clubs (SAC).
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Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Abt [[Winiker, Pankraz|Pankraz Winiker]] im Dezember 2000 zum Abt gewählt, erhielt er am Fest der heiligen Scholastika, dem 10. Februar 2001,  die Benediktion durch den Churer Diözesanbischof [[Grab, Amédée|Amédée Grab]] OSB. Als Wahlspruch wählte er «unitas in diversitate» (Einheit in Vielfalt). Am 21. März 2002 wurde ihm das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Disentis verliehen.
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Während seiner Amtszeit wurden wichtige Projekte vorangetrieben. U.a. wurde die Stiftung ''Pro Kloster Disentis'' errichtet, um die finanziellen Mittel für verschiedene Bauprojekte zu sichern. Mit der Bildung des Schul- und des Wirtschaftsrates erhielt das Kloster kompetente Beratung durch Fachleute aus den entsprechenden Bereichen.
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Abt Schönbächler gehörte verschiedenen kantonalen und eidgenössischen Gremien an, u.a. war er Vorstandsmitglied der Stiftung Bündner Kunstsammlung, Mitglied der Eidgenössischen Kommission für das Schweizerische Landesmuseum und Mitglied der Kantonalen Kulturförderungskommission Graubünden. Neben einem Teilpensum als Gymnasiallehrer war er in der Erwachsenenbildung und der Theologenausbildung tätig, leitete Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung und machte psychologisch-spirituelle Einzelbegleitungen.
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Abt Daniel war begeisterter Bergsteiger, Rennradfahrer und Gleitschirmflieger. Mit 70 Jahren trat er von seinem Amt als Abt zurück. Zu seinem Nachfolger wurde der Klosterdekan P. [[Monn, Vigeli|Vigeli Monn]] gewählt.
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Aktuelle Version vom 17. August 2023, 10:55 Uhr

Daniel Schönbächler OSB

Daniel Schönbächler

65. Abt der Benediktinerabtei Disentis 2000–2012

* 31. März 1942 Winterthur
† 14. Aug. 2023 Disentis

Daniel Schönbächler, Taufname Martin, wurde als zweites von vier Kindern des Ehepaares Martin und Emma Mathilde Schönbächler-Neth am 31. März 1942 in Winterthur geboren. Er war ein Neffe des ehemaligen Disentiser Abtes Viktor Schönbächler.

Er besuchte die Primarschule und für ein Jahr die Sekundarschule in Winterthur. Im Herbst 1955 kam er an die Klosterschule Disentis, die er 1962 mit der Matura Typus A abschloss. Nach einem Jahr am Priesterseminar in Chur trat er in das Noviziat der Benediktinerabtei Disentis ein. Am 3. Oktober 1964 legte er die einfache Profess ab. Nach Abschluss des Lizentiates in Theologie an der Ordenshochschule Sant’Anselmo in Rom wurde Schönbächler am 12. Oktober 1968 von Bischof Johannes Vonderach zum Priester geweiht. Das Zweitstudium der Germanistik und Kunstgeschichte an den Universitäten Zürich und München schloss er ab mit dem Mittelschullehrerdiplom und der Promotion über Josef Vital Kopp. Seit 1973 war er als Gymnasiallehrer an der Klosterschule Disentis tätig.

Die Aufgaben mehrten sich und waren sehr vielfältig: Leiter des Schultheaters, Bibliothekar, Klosterfotograf, Redaktor des Zeitschrift DISENTIS, Novizenmeister, Dekan, Kapitelssekretär. Ausserhalb des Klosters unterrichtete er Kunstgeschichte und Rhetorik an der Theologischen Hochschule Chur, war Vorstandsmitglied der Schweizerischen St. Lukasgesellschaft für Kunst und Kirche, Vorstandsmitglied der Stiftung Bündner Kunstsammlung, Mitglied der Eidgenössischen Kommission für das Schweizerische Landesmuseum und Mitglied der Kantonalen Kulturförderungskommission Graubünden, außerdem Ehrenmitglied der Sektion Piz Terri des Schweizer Alpen-Clubs (SAC).

Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Abt Pankraz Winiker im Dezember 2000 zum Abt gewählt, erhielt er am Fest der heiligen Scholastika, dem 10. Februar 2001, die Benediktion durch den Churer Diözesanbischof Amédée Grab OSB. Als Wahlspruch wählte er «unitas in diversitate» (Einheit in Vielfalt). Am 21. März 2002 wurde ihm das Ehrenbürgerrecht der Gemeinde Disentis verliehen.

Während seiner Amtszeit wurden wichtige Projekte vorangetrieben. U.a. wurde die Stiftung Pro Kloster Disentis errichtet, um die finanziellen Mittel für verschiedene Bauprojekte zu sichern. Mit der Bildung des Schul- und des Wirtschaftsrates erhielt das Kloster kompetente Beratung durch Fachleute aus den entsprechenden Bereichen.

Abt Schönbächler gehörte verschiedenen kantonalen und eidgenössischen Gremien an, u.a. war er Vorstandsmitglied der Stiftung Bündner Kunstsammlung, Mitglied der Eidgenössischen Kommission für das Schweizerische Landesmuseum und Mitglied der Kantonalen Kulturförderungskommission Graubünden. Neben einem Teilpensum als Gymnasiallehrer war er in der Erwachsenenbildung und der Theologenausbildung tätig, leitete Seminare zur Persönlichkeitsentwicklung und machte psychologisch-spirituelle Einzelbegleitungen.

Abt Daniel war begeisterter Bergsteiger, Rennradfahrer und Gleitschirmflieger. Mit 70 Jahren trat er von seinem Amt als Abt zurück. Zu seinem Nachfolger wurde der Klosterdekan P. Vigeli Monn gewählt.

Er starb am 14. August 2023 während der Vorabendvesper zum Hochfest Maria Himmelfahrt im Alter von 81 Jahren und wurde am 17. August bestattet.

gge, rev. Aug. 2023


Daten:

Prof.: 3. Okt. 1964; Sac.: 12. Okt- 1968; Abbas: el. 18. Dez. 2000, ben. 10. Feb. 2001 (Bf. Amédée Grab OSB), res. 18. April 2012; Dev.: Unitas in diversitate – Einheit in Vielfalt.

Werke:

Erfahrung der Ambivalenz: das Bild der Wirklichkeit im Werk Josef Vital Kopps. Bern; Frankfurt (M.): Lang, 1975 (Europäische Hochschulschriften : Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur ; Bd. 122).

Q.:

div., u.a. Nachruf.


Zitierempfehlung: Schönbächler, Daniel, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 17.08.2023, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Sch%C3%B6nb%C3%A4chler,_Daniel

Vorlage:Page.name: SCHÖNBÄCHLER, Daniel OSB – Biographia Benedictina