Weberberger, Richard

Richard Weberberger OSB

Richard Weberberger OSB

Benediktiner des Stiftes Kremsmünster; 1. Bischof der Diözese Barreiras, Bahia, Brasilien

* 5. Sep. 1939 Bad Leonfelden, OÖ
† 17. Aug. 2010 Linz, OÖ

Genealogie

V.: Alois Weberberger †; M.: Maria Weberberger (1912–2009)

Daten

Vest.: 17. Aug. 1958; Prof.: 18. Aug. 1959; Sac.: 15. Aug. 1964; Ep. Barreriensis: nom. 21. Mai 1979, cons. 11. Juli 1979 (Kremsmünster, Ebf. Augustin Mayer OSB); Dev.: Redemptor Hominis Jesus Christus.

Leben

Josef Weberberger, geboren am 5. September 1939 in Leonfelden, besuchte von 1950 bis 1958 das Stiftsgymnasium Kremsmünster und trat am 17. August 1958 in das Noviziat ein (Ordensname: Richard). Am 18. August 1962 legte er die Ewige Profess ab und wurde am 15. Juli 1964 zum Priester geweiht. Von 1960 bis 1964 studierte er Theologie in Rom und Salzburg und wurde 1965 zum Doktor der theologie promoviert. Nach einem Kaplansjahr in Kremsmünster studierte er von 1967 bis 1970 Philosophie in Salzburg (1971 Dr. phil. Universität Salzburg, Lehramt für Philosophie und Religion). Von 1965 bis 1973 war er Professor für Religion und Philosophie am Stiftsgymnasium Kremsmünster, seit 1970 auch in Schlierbach, und von 1968 bis 1973 Spiritual der Benediktinerinnen von Steinerkirchen. Von September 1973 bis Februar 1974 studierte er am Lateinamerikainstitut in Loewen (Belgien) und kam 1974 als Pfarrer in die Pfarre Barreiras im Bundesstaat Bahia in Brasilien. Am 23. Mai 1979 wurde er zum Bischof der neu errichteten Diözese Barreiras ernannt und am 11. Juli 1979 von Kurien-Erzbischof Augustin Mayer OSB in Kremsmünster geweiht. Am 26. August 1979 wurde er durch den Metropoliten Avelar Kardinal Brandao Vilela von Salvador in sein Amt eingeführt.

Als Bischof errichtete er Pfarrein, verbesserte die Seelsorge und setzte sich für die sozialen und wirtschaftlichen Angelegenheiten ein. Von 1983 bis 1987 war er Mitglied des Ständigen Rates der brasilianischen Bischofskonferenz und von 1999 bis 2003 Präsident der Bischofsregion Nordosten 3 der CNBB.

Bischof Weberbergers Einsatz als Anwalt der Armen und Kritiker eines schrankenlosen Kapitalismus wurde mit zahlreichen Ehrungen gewürdigt. So erhielt er 1999 den Menschenrechtspreis des Landes Oberösterreich und am 6. August 2009 anlässlich seines 30-jährigen Bischofsjubiläums das Große Goldene Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich. Er starb am 17. August 2010 an den Folgen eines Gehirntumors während einer Therapie in Linz.

Auszeichungen

  • Ehrenbürger von Angical (1989), Barreiras (1995) und Sao Desiderio (2004)
  • Ehrenbürger des Bundesstaates Bahia (2005)
  • Hans-Kudlich-Preis des Ökosozialen Forums für vorbildlichen Einsatz für die armen Landarbeiter (1997)
  • Menschenrechtspreis des Landes Oberösterreich (1999)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen mit Stern für Verdienste um die Republik Österreich (2009)

(Q.: Nachruf, Lebenslauf)


Zitierempfehlung: Weberberger, Richard, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 17.08.2010, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Weberberger,_Richard