Kimpfler, Rupert

Rupert Kimpfler OSB

Rupert Kimpfler

Abt des Benediktinerstiftes Gleink 1678–1708

* 18. Sep. 1638 Salzburg
06. Dez. 1708 Linz

Rupert I. Kimpfler, geboren 1638 in Salzburg als Sohn des fürsterzbischöflich-salzburgischen Hofeinkäufers Hanns Kimpfler und seiner Ehefrau Katharina (geb. Eder), legte 1655 im Stift Kremsmünster die Profess ab und ging 1659 zum Theologiestudium nach Salzburg. 1663 wurde er zum Priester geweiht. Zum Studium der Rechte nach Ingolstadt geschickt, wurde er dort 1669 zum Doktor der Rechte promoviert. Von 1664 bis 1673 unterrichtete er Kirchenrecht und Moraltheologie in seinem Heimatkloster, von 1664 bis 1669 auch an der Philosophischen Lehranstalt ebd. 1673 wurde er als Professor für Kirchenrecht an die Universität Salzburg berufen, wo er 1674/75 Dekan der juristischen Fakultät war. Am 20. März 1678 (Lindner und Pritz: 30. Nov.) wurde er zum Abt des Stiftes Gleink postuliert.

Rupert Kimpfler war 30 Jahre lang Abt in Gleink. Trotz der Bedrohung durch die Türken 1683 (Bau von Verteidigungsanlagen, Türkensteuer), konnte er, u.a. durch Verkauf abgelegener Grundstücke, die finanziellen Verhältnisse ordnen und den von seinem Vorgänger Cölestin Pestaluz begonnenen barocken Umbau des Klosters zuende führen, weswegen er auch als „zweiter Stifter“ des Klosters bezeichnet wird. An Wirtschaftsgebäuden errichtete Abt Kimpfler Getreidespeicher, die Hofmeisterei und den Meierhof außerhalb des Stiftes. Seine Konventualen ließ er in Salzburg studieren, mit dessen Universität er auch als Abt verbunden blieb. Auch die enge Verbindung zu seinem Professkloster Kremsmünster hielt Kimpfler aufrecht, u.a. war er am 10. September 1704 bei der Wahl des Abtes Martin Resch als Zeuge anwesend.

Als Verordneter des Prälatenstandes hielt sich Kimpfler öfter in der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz auf. Dort starb er auch am 6. Dezember 1708, als er sich wegen Landesangelegenheiten dorthin begeben hatte. Er wurde am 11. Dezember in der von ihm errichteten Krypta des Stiftes Gleink beigesetzt.

Kimpflers Bruder Gregor Kimpfler (1627–1693) war von 1658 bis zu seinem Tod 1693 Abt von Scheyern, seine Schwester Maria Katharina war von 1654 bis 1685 Äbtissin von Kühbach. Sein Bruder Johann Baptist war Mönch in Scheyern, sein Bruder Bernhard in Michaelbeuern. Bernhard kam beim Felssturz im Juli 1669 in Salzburg ums Leben. Sein Bruder Franz war Kammerrat und sein Bruder Paris Hofrat in Salzburg.

gge


D:

Prof.: 30. Nov. 1655; Prim.: 1. Nov. 1663; Abbas: 20. März 1678.

W:

Disputatio Iuridica De Consuetudine, Eiusdemque Praecipuis In Utroque Iure Et Foro Effectibus, Salzburg 1675. · Proteus testamentarius, Salzburg 1676. · Quadriga juridica, Salzburg 1677.

L:

Regesta Ecclesiastica Salisburgensia · Lindner, Pirmin August: Verzeichnisse aller Aebte und Pröpste der Männerklöster der alten Kirchenprovinz Salzburg. Kempten 1907–1908, S. 284. · Baader, Klement Alois: Das gelehrte Baiern, oder, Lexikon aller Schriftsteller, welche Baiern im achtzehnten Iahrhunderte erzeugte oder ernährte, Bd. A–K, Nürnberg 1804, Sp. 587–588. · Pritz, Franz Xaver: Geschichte der ehemaligen Benediktiner-Klöster Garsten und Gleink, Linz 1841, S. 202–205

Normdaten:

GND: 102863555

Zitierempfehlung: Kimpfler, Rupert, in: Biographia Benedictina (Benedictine Biography), Version vom 23.05.2013, URL: http://www.benediktinerlexikon.de/wiki/Kimpfler,_Rupert

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